Resilienz- das Modewort schlechthin. Jede/r würde es gerne erlernen oder nein, noch lieber, am besten schon sein. Besonders heutzutage, wo Ereignisse nur so auf uns einprasseln, gefühlt jeden Tag etwas Neues passiert, der Stress schon Alltag ist und man sich kaum von der letzten Pandemie erholt hat, bevor die nächste schon vor der Tür steht.

Was Resilienz ist und wie man resilient wird ist eine Frage, die sich gar nicht so einfach und vor allem nicht verallgemeinernd beantworten lässt. Es gibt nicht die eine Definition für Resilienz und nicht den einen Weg es zu werden. Im Wesentlichen aber bedeutet es zu lernen flexibel im Umgang mit Stress zu sein, Stress regulieren zu können, sich auch davon zu regenerieren und so Krisen gesund zu meistern.

Die positive Psychologie beschäftigt sich schon seit einiger Zeit damit, Antworten in diesem Bereich zu finden. Heraus kam: Glückliche Menschen unterscheiden sich von unglücklichen Menschen nicht dadurch, dass sie weniger Krisen erleben, sie unterscheiden sich darin, gelernt zu haben, in komplizierten Situationen auch Chancen zu erkennen. Chancen für den Moment, aber auch für ihre Zukunft.

Wie sie das machen, ist noch nicht abschließend geklärt, klar ist jedoch, dass mentale Stärke, Hardiness und die Resilienz eine wichtige Rolle spielen. Diese Attribute erforscht auch die Sportpsychologie und kam so auf folgende weitere Attribute: Optimismus, Selbstwirksamkeit, Konzentration, Willenskraft, Motivation, Kontrollüberzeugung, Emotionsregelung und interpersonelle Bindungen. Diese Schutzfaktoren helfen uns im erfolgreichen Umgang mit Stress und Herausforderungen.

Na gut. Schön zu wissen, jetzt ist aber immer noch nicht klar, wie ich da hinkomme und wie ich den Stress überwinde, der nächste Woche schon wieder ansteht. Wär schon cool, wenn ich in einer Woche hier sitze und sage, dass mich das alles noch stärker gemacht hat… Ja, wär tatsächlich cool, so schnell geht’s wahrscheinlich aber nicht. Und trotzdem gibt es ein paar Strategien, die dir helfen könnten, dieses Ziel früher oder später zu erreichen.

Hier mal ein paar Tools, Skills und Mindsets, die dir dabei helfen können dich in Resilienz zu üben:

  1. Selbstvertrauen stärken

Die Super- Ressource: Stolz. Stell dir doch am Abend mal ganze bewusst die Frage: Was habe ich heute durch mein Handeln erreicht, auf das ich stolz bin? Das können ganz banale Dinge sein, die dir im ersten Moment gar nicht erwähnenswert erscheinen mögen. Aber du wirst sehn: Je öfters du aussprichst auf was du stolz bist, desto leichter wird es dir fallen, stolz auf dich zu sein. Wichtig ist der Zusatz deines eigenen Handelns. DU warst dafür verantwortlich, dass es heute gut gelaufen ist, deswegen darfst auch DU stolz auf DICH sein.

  1. Challenges annehmen

Klar fühlst du dich bei vertrauten Dingen wohler und sicher sind Rituale und Routinen gut für deinen Alltag, ersparen dir viel Energie und sorgen für Ausgleich und Regeneration. Und trotzdem: Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist! Herausforderungen sind das, was dich in deinem Leben weiterbringt. Wenn du sie in Zukunft nicht als Hindernis, sondern als Möglichkeit zum Wachstum ansehen kannst, bleibst du eher in Kontakt mit deinen Ressourcen und kannst schwierige Situationen besser meistern. Stell dir ab und zu selbst kleine Challenges. Mach kleine Steps aus deiner Komfortzone raus, um zu spüren, dass Herausforderungen, wenn du sie als Challenge ansiehst, dich näher an deine Ziele bringen können.

  1. Kontrollüberzeugung stärken

Dieser Punkt hängt sehr eng mit deiner Selbstwirksamkeitserwartung zusammen, also wie sehr du davon überzeugt bist, Anforderungen aufgrund deiner eigenen Fähigkeiten, erfolgreich zu meistern. Um hierin besser zu werden, musst du die „Opfer- Rolle“ verlassen und dich in die Eigenverantwortung stellen. Überleg mal: wie reagierst du, wenn etwas nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast? Denkst du dir: „Man kann aus einem Esel kein Rennpferd machen“ oder bist du eher der Typ: „Entweder wir finden einen Weg oder wir machen einen.”? Denk mal drüber nach.

  1. Emotionsregulation stärken

Welche Emotionen verbindest du mit der Situation? Wenn du sie durch eine gute Selbstwahrnehmung spüren und benennen kannst, kannst du der Emotion allein durch die Benennung schon einen großen Teil der Energie nehmen. Mentale Pausen oder Meditation können dir dabei helfen noch bewusster zu spüren und so noch mehr Kontrolle zu übernehmen. Atemübungen z.B. kühlen die aufkommenden Emotionen herunter, indem sie dein neuronales Steuerungsnetzwerk stärken. Damit „kontrollierst“ du auf neuronaler Ebene gesehen deine Emotionen und kannst diese herunter regulieren. Das hilft zum Beispiel, um deine Frustrationstoleranz zu erhöhen und länger an deinen Zielen dranzubleiben.

  1. Interpersonelle Beziehungen pflegen

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir sind Meister der Kooperation und sind, seit unserer Geburt, auf Bindungen angewiesen, um uns gesund zu entwickeln. Auch im erwachsenen Alter sind es die interpersonellen Beziehungen, die uns dabei helfen, schwierige Zeiten und Stress zu überstehen. Der Schutzfaktor „soziale Unterstützung“ wird als einer der wichtigsten der Resilienzforschung angesehen. Aufmerksamkeit und ein respektvoller Umgang miteinander ist eine gute Basis für alle Art von Beziehungen. Zeit mit den Menschen zu verbringen, die dir guttun und die dir Energie schenken, statt zu rauben, trägt ganz maßgeblich zu einer guten Resilienz bei.

Versuch doch in Zukunft mal einige dieser Vorschläge in deinen Alltag zu integrieren. Aber hab Geduld! Du wirst sicher nicht von heute auf morgen die Resilienz min Person sein. Kleine Steps und Erfolge werden dir aber zeigen, dass du definitiv auf dem richtigen Weg bist. Denk vor allem daran: An sich ist nichts weder gut noch böse. Das Denken erst macht es dazu.

Mach dich zu deinem Projekt!