„Ich würd ja voll gerne, aber ich hab leider keine Zeit…“
„Schade, schade, klingt wirklich gut, aber das geht sich bei mir leider nicht aus…“
„Wenn ich mal mehr Zeit hab, dann bin ich auf jeden Fall dabei…“
Wenn wir Aussagen wie diese benutzen, begegnet uns unser/e Gegenüber meist mit traurigen, aber verständnisvollen Blicken. Denn wer hat schon genügend Zeit? Wir stecken in einer ewigen Schleife von viel zu vielen Terminen, offenen Wanna Dos, zu vielen To Dos, schlechtem Gewissen und Vorwürfen an uns selbst, nicht alles auf die Reihe zu bekommen, von den Dingen, die wir uns doch so fest vorgenommen haben.
Zeit für die Arbeit, für Freunde, für die Beziehung, den Hund, Zeit für Sport und natürlich ganz wichtig: Zeit für uns selbst und die eigenen Hobbies. Me- time zur Selbstverwirklichung, weil wer sind wir schon, wenn wir uns nicht selbst gefunden haben und uns selbst verwirklicht haben? Während wir ständig auf unsere Freizeit hinarbeiten, am Sonntagabend schon dem Wochenende hinterher trauern und uns noch vor dem Schlafen gehen damit beschäftigen die anstehende Woche zu planen, vergessen wir, dass die Verantwortung für unser Zeitmanagement immer noch bei uns selbst liegt.
Aber warum ist es so wichtig seine Zeit zu managen? Die meisten kennen den Satz: Zeit ist Geld. Je mehr wir an diese Aussage denken, desto getriebener werden wir.
Wenn wir uns schon für etwas Zeit nehmen, dann muss es sich auch lohnen! Die Party muss besonders verrückt sein, Begegnungen besonders inspirierend, Ausflüge super Aktion reich und eine Reise muss am besten gleich ein ganzes Abenteuer darstellen. Auch wenn uns der Gedanke an den nächsten Trip schon jetzt stresst –es trotzdem durchzuziehen, ist immer noch besser, als das Wochenende auf der Couch zu vergammeln. Haben wir also wirklich keine Zeit für die Dinge, die wir doch so gerne machen würden, oder wollen wir sie uns nicht nehmen, aus Angst, etwas „Aufregenderes“ zu verpassen?
Die Ausrede “Ich habe keine Zeit“ existiert im Grunde gar nicht mehr. Das Leben wurde in den letzten Jahrzehnten immer leichter. Arbeitsschritte erfolgen nun schneller und unkomplizierter und im Zeitalter der Medien ist vieles weniger aufwendig und trotzdem beschweren wir uns, dass wir nie oder zu wenig Zeit hätten. Wie kann das sein?
Wir haben mehr Optionen. Mehr Auswahlmöglichkeiten, andauernd Alternativen, welche uns angeboten werden, mehr Flexibilität. Dadurch dass uns alles offensteht, fällt es uns schwer, uns festzulegen. Aufgrund der Tatsache, dass wir uns ständig entscheiden müssen, haben wir Angst davor etwas zu verpassen, denn eine Entscheidung für etwas ist immer auch eine Entscheidung gegen etwas.
Ja, manchmal braucht man vielleicht die verrückte Party, um sich montags wieder in den Alltag zu stürzen. Manchmal täten wir aber auch gut die Stopp Taste zu drücken, alle Pläne abzublasen, uns einen Überblick zu verschaffen und die Lebenszeit wieder in uns zu investieren, statt sie für das nächste große Erlebnis auszugeben. Zu hinterfragen: Was motiviert uns wirklich? Was wollen wir wirklich? Es geht darum sich Raum und Zeit zum Durchatmen und Denken zu schaffen, lieber weniger Dinge intensiv zu erleben als zu viele Dinge auf einmal. Denn die ultimative Freiheit ist es schließlich, sich aussuchen zu können, mit wem und wie wir unsere Zeit verbringen möchten.
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TH17